Teacup Hunde
2. Februar 2021Gibt es Hunde mit Down-Syndrom?
Das Down-Syndrom, welches auch Trisomie 21 genannt wird, ist ein Gen-Defekt, der beim Menschen auftreten kann. Das 21. Chromosom ist dann nicht, wie eigentlich üblich, nur doppelt angelegt, sondern dreifach vorhanden, wodurch es zu einigen Veränderungen kommt. Charakteristisch für Menschen mit Down-Syndrom ist eine Kombination aus körperlichen und geistigen Fehlentwicklungen. Doch kann es auch einen Hund mit Down-Syndrom geben? Hier erfahren Sie mehr.
Wie ist das Down-Syndrom zu erkennen?
Menschen, die das Down-Syndrom haben, sind optisch leicht zu erkennen. Sie haben ein sehr flaches Gesicht, und vor allem eine sehr flache Nase. Die Ohren sind klein, und der Nacken sehr kurz. Außerdem sind die Augen mandelförmig und schmal. Derartige optische Merkmale sind manchmal auch bei Hunden zu beobachten. Doch weist das automatisch darauf hin, dass dies ein Hund mit Down-Syndrom ist?
Ein Hund mit Down-Syndrom: kann das sein?
Auf diese Frage gibt es eine ganz klare Antwort: Nein, es gibt keinen Hund mit Down-Syndrom. Denn beim Down-Syndrom handelt es sich um einen Gendefekt, der nur bei Menschen, und Tieren mit einer menschenähnlichen DNA auftreten kann. Das sind ausschließlich Primaten, wie zum Beispiel Schimpansen.
Warum sehen manche Hunde aus als hätten sie das Down-Syndrom?
Nun ist das einigermaßen verwirrend. Es ist ausgeschlossen, dass Hunde vom Down-Syndrom betroffen sind, aber dennoch die typischen optischen Gesichts- und Körperveränderungen aufweisen. Wie kann das sein? Darauf gibt es eine einfache Antwort. Betroffene Hunde leiden ebenfalls an einer Genveränderung, so wie Menschen, die am Down-Syndrom leiden, jedoch an einer anderen. Dass die Symptome, wie etwa mandelförmige Augen, oder auch ein typisches weiteres körperliches Merkmal bei Menschen mit Down-Syndrom – nämlich eine besondere Anfälligkeit für Krankheiten – bei Mensch und Hund gleich sind, ist dabei Zufall. Denn die DNA von Hunden ist anders aufgebaut, als die des Menschen. Die beiden DNAs unterscheiden sich in ihren Grundzügen, deshalb können Hunde letztlich nicht vom Down-Syndrom betroffen sein.
Wie setzt sich die DNA des Hundes zusammen?
Ein Hund hat 39 Chromosomenpaare, also insgesamt 78 Chromosomen. Der Mensch hingegen hat 23 Chromosomenpaare, also insgesamt 46 Chromosomen. Bei Mensch und Hund kommt jeweils ein Chromosom des jeweiligen Paares vom Vater, das andere von der Mutter. Auf jedem dieser Chromosomenpaare liegt eine bestimmte Information, die Mensch oder Tier, zu einem Ganzen formt. Beim menschlichen Down-Syndrom ist das Chromosomenpaar 21 dreifach ausgebildet. Also alle Informationen, die auf Chromosom 21 liegen, sind sozusagen defekt. Beim Hund liegt auf Chromosom 21 jedoch eine andere Information, als beim Menschen, da der gesamte Chromosomenbausatz unterschiedlich ist. Die Information, die dort beim Hund zu finden ist, ist eng mit der Lebensfähigkeit des Tieres verknüpft. Mutiert also das Chromosom 21 eines Welpen im Mutterleib, ist das Tier mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht lebensfähig, und wird tot geboren werden.
Welche Gendefekte gibt es beim Hund?
Je nachdem welches Gen eines Hundes mutiert, können auch Hunde Gendefekte aufweisen. Die häufigsten Mutationen sind optischer Natur. Zum Beispiel sind zusätzliche Gliedmaßen bei Hunden angelegt, etwa eine fünfte Pfote. Auch gibt es Beispiele bei denen dem Hund der Schwanz, durch einen Gendefekt bedingt, im Gesicht statt am Hinterteil wuchs. Auch kognitive Schädigungen sind möglich. Ähnlich wie beim Menschen, der im Alter etwa eine Demenz aufweist, können ältere Hunde an ähnlichen kognitiven Dysfunktionen leiden. Häufiger leiden Hunde unter Nachtblindheit. Einige an Narkolepsie, also einer Art Schlafsucht, die ebenfalls einen Gendefekt zur Ursache hat. Auch Sehbehinderungen, wie zum Beispiel der Graue Star, die auch beim Hund auftreten kann, fallen in die Kategorie des Gendefekts.