Ca de Bestiar

Ca de Bestiar – ein traditioneller spanischer Hütehund

Ca de Bestiar bedeutet ganz einfach „Viehund“. Ein anderer Name ist „Perro de Pastor Mallorquín“ (Mallorca-Schäferhund).

Woher die Rasse genau stammt, ist nicht weiter bekannt. Die großen schwarzen Hunde gibt es wohl seit Jahrhunderten auf den Baleareninseln.

Noch vor hundert Jahren gab es etliche Unterarten. Große Ca de Beatiar hüteten Rinder, etwas kleinere und wendigere Typen beaufsichtigten frei grasende Ziegenherden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Ca de Bestiar so selten geworden, dass man schon dachte, er sei ausgestorben. Ein wohlhabender Mann und Liebhaber der Rasse setzte sich dann für den Erhalt der Hunde ein.

Alonso Guasp gründete 1970 den „Club del Perro de Pastor Mallorquín“. 1975 wurden die ersten Rassestandards definiert und schon zu Beginn der 1980er Jahre setze Guasp die Anerkennung bei der FCI durch.

Bis heute ist der Hund eine Seltenheit geblieben. Im Zuchtbuch sind gerade einmal 100 Rüden registriert. Früher soll es einmal eine langhaarige Variante des Mallorca-Schäferhundes gegeben haben, diese ist aber sehr wahrscheinlich inzwischen ausgestorben.

Viehhunde der Südländer sind meistens sehr willensstarke und eigensinnige Charaktere – so auch der Ca de Bestiar. Die Hunde leben teilweise wochen- bis monatelang alleine draußen mit den Tieren.
Sie hüten und beschützen die Herden selbstständig. Rund um den Hof bewachten sie das Hab und Gut ihrer Besitzer.Das ist also ein Hundetyp, der Freiheit und eine Aufgabe braucht. Hat er beides, ist der Ca de Bestiar ein umgänglicher Typ. Fremden gegenüber ist er misstrauisch. Er neigt aber nicht zum übertriebenen Angriff.

Wer einen Mallorcinen fragt, wird hören, dass diese Hunde nie explizit erzogen wurden. Was sie zu tun haben, steckt ihnen im Blut. Das bedeutet natürlich auch, dass ein Exporthund, wo auch immer er hingebracht werden würde, genau das tut, was er immer tat: Hüten und Aufpassen.

Mit bis zu bis 73 cm Widerristhöhe und 40 kg Gewicht ist der Ca de Bestiar eine imposante Erscheinung. Manche sagen, er sei nicht besonders schön. Dabei haben die durchweg schwarzen Hunde durchaus ihren Charme und Liebreiz. Der Ca de Bestiar gilt als langlebig, äußerst robust, gesund und pflegeleicht.

In den 1970er Jahren wurden einige dieser Hund nach Südamerika exportiert. Dort arbeiten sie als Hütehunde auf den großen Haziendas. In Arizona sollen Ca de Bestiars vereinzelt als Kojotenschutz-Hunde unterwegs sein.

Obwohl er schwarz ist, ist der Ca de Bestiar äußerst robust in der Sonne. Ein Markenzeichen ist, dass dieser Hund selbst bei 40 Grad im Schatten noch seiner Arbeit nachgeht. Im Winter legt er sich ein dickes Fell zu und ist ebenso unverwüstlich.

Ansonsten findet man diesen Naturburschen nur dort, wo er immer war: in der weitläufigen Macchie-Landschaft der Balearen Inseln.

Wenn Sie also eine behalten möchten, sollten Sie viel Land, eine Rinderherde oder eine andere vergleichbare Aufgabe für den Hund haben.

Hochspezialisierte und freiheitsliebende Rassen verkümmern, werden verhaltensauffällig oder aggressiv, wenn sie nicht artgerecht gehalten und beschäftigt werden.