Norwich Terrier
15. August 2023Nova Scotia Duck Tolling Retriever
Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever, oft einfach „Toller“ genannt, ist eine äußerst aktive und intelligente Hunderasse aus Kanada. Ursprünglich für die Entenjagd gezüchtet, vereint er Arbeitsfreude, Spieltrieb und Apportierlust wie kaum eine andere Rasse. Mit seinem lebhaften Wesen und seinem markanten rot-goldenen Fell ist der Toller nicht nur ein echter Blickfang, sondern auch ein herausfordernder, vielseitiger Begleiter für sportliche Menschen.
- Herkunftsland: Kanada (Nova Scotia)
- Nummer des FCI-Rassestandards: 312
- Größe: Rüden 48–51 cm, Hündinnen 45–48 cm
- Gewicht: ca. 17–23 kg
- Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre
- Gruppe (FCI): Gruppe 8 – Apportier-, Stöber- und Wasserhunde, Sektion 1: Apportierhunde
Geschichte und Herkunft der Rasse
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever, oft einfach „Toller“ genannt, ist die kleinste und vielleicht unbekannteste der sechs anerkannten Retrieverrassen – und zugleich eine der faszinierendsten. Ursprünglich stammt diese Rasse aus der kanadischen Provinz Nova Scotia, genauer gesagt von der Halbinsel Little River Harbour an der Südostküste. Dort wurde der Toller im frühen 19. Jahrhundert gezielt für eine ganz besondere Aufgabe gezüchtet: das „Tolling“ – eine einzigartige Jagdmethode, bei der der Hund durch spielerisches Verhalten an der Uferlinie Enten anlockt und diese dann für den Jäger in Schussweite bringt.
Die Idee hinter dieser Technik basiert auf dem natürlichen Jagdverhalten von Füchsen, die ebenfalls durch ihr ausgelassenes Spiel Beutetiere anlocken. Die kanadischen Jäger beobachteten dieses Verhalten und begannen, Hunde zu züchten, die dieses „Tolling“ nachahmen konnten. Daraus entstand der Nova Scotia Duck Tolling Retriever – ein Hund, der sowohl durch seine geschickte Lockarbeit als auch durch seine Fähigkeiten als Apportierhund glänzte.
Die Rasse wurde über viele Jahrzehnte hinweg vor allem regional genutzt und blieb lange Zeit außerhalb Kanadas weitgehend unbekannt. Erst 1945 wurde sie offiziell als eigenständige Rasse durch den Canadian Kennel Club anerkannt. In Europa – insbesondere in Deutschland – wurde der Toller erst ab den 1980er- und 1990er-Jahren bekannter, als Retrieverrassen insgesamt an Beliebtheit gewannen.
Heute ist der Toller besonders bei aktiven Hundemenschen beliebt, die einen intelligenten, vielseitig einsetzbaren und äußerst arbeitsfreudigen Begleiter suchen. Seine jagdliche Herkunft prägt bis heute sein Wesen und seine Bedürfnisse – wer einen Toller hält, sollte das unbedingt im Hinterkopf behalten.
Erscheinungsbild und rassetypische Merkmale
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist ein mittelgroßer, muskulöser Hund mit einem kompakten, gut proportionierten Körperbau. Er wirkt sportlich, aber nicht grob – seine Erscheinung verbindet Eleganz mit Kraft. Besonders auffällig ist das dichte, wasserabweisende Doppelfell, das ihn bestens für Einsätze im und am Wasser rüstet. Die Fellfarbe ist typischerweise ein leuchtendes Rot bis Orangerot, häufig mit weißen Abzeichen an Brust, Pfoten, Rutenspitze oder Stirn. Diese Abzeichen sind sogar ein gewünschtes Rassemerkmal.
Die Augen des Tollers sind mandelförmig und strahlen Intelligenz und Wachsamkeit aus. Sie können bernsteinfarben bis haselnussbraun sein und stehen oft leicht schräg. Die dreieckigen Ohren sind hoch angesetzt, leicht nach hinten geneigt und bei Aufmerksamkeit nach vorne gerichtet – sie betonen den aufmerksamen und lebhaften Ausdruck des Hundes. Die Rute ist mittellang, buschig behaart und wird in der Bewegung fröhlich, aber nicht über den Rücken getragen.
Ein weiteres markantes Merkmal ist das sogenannte „Tolling-Verhalten“ – ein verspieltes, oft federndes Laufen, das besonders am Wasser zur Geltung kommt. Es ist nicht nur Teil seiner Arbeitsweise, sondern wirkt auch optisch besonders anziehend auf Wildvögel – und auf Menschen.
Der Toller ist trotz seines freundlichen Aussehens kein reiner Familienhund im klassischen Sinn, sondern ein Arbeitshund mit klar definierten körperlichen und geistigen Anforderungen. Seine Erscheinung spiegelt diesen Ursprung wider: Er sieht aus wie ein fröhlicher, verspielter Hund – doch in ihm steckt ein echter Leistungssportler.
Charakter und Eignung als Familienhund
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist ein äußerst intelligenter, sensibler und arbeitsfreudiger Hund mit einem großen Herz für seine Bezugspersonen. Er zeichnet sich durch eine starke Bindungsfähigkeit und hohe Kooperationsbereitschaft aus – Eigenschaften, die ihn zu einem treuen und engagierten Begleiter machen. Tollers sind meist freundlich, verspielt und sehr aufmerksam. Ihr Wesen ist lebhaft, aber nicht nervös – sie sind oft wie ein „Schalterhund“: draußen voller Energie und drinnen ruhig und verschmust, vorausgesetzt, sie sind ausreichend ausgelastet.
Trotz seiner freundlichen Art ist der Toller kein Hund für jedermann. Er gilt als sehr menschenbezogen, neigt aber auch zu einer gewissen Sensibilität gegenüber Reizüberflutung oder ungeduldiger Führung. In der Erziehung reagiert er besonders gut auf positive Verstärkung und klare, ruhige Kommunikation. Härte oder inkonsequentes Verhalten führen bei ihm schnell zu Unsicherheit oder Verweigerung.
Für Familien mit kleinen Kindern ist der Toller nur bedingt geeignet – nicht, weil er aggressiv wäre, sondern weil er einen hohen Anspruch an respektvollen Umgang hat und keine „Dauerbespaßung“ möchte. Jugendliche oder ältere Kinder, die lernen, den Hund achtsam zu behandeln, passen deutlich besser zu dieser Rasse.
Ein Toller braucht täglich sowohl körperliche Auslastung als auch mentale Herausforderungen. Wer gerne mit dem Hund trainiert, z. B. in den Bereichen Dummyarbeit, Agility, Obedience oder Fährtensuche, wird im Toller einen motivierten und vielseitigen Partner finden.
Kurzum: Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist kein Anfängerhund und keine Couchpotato, aber für aktive Menschen mit Hundeverstand, die bereit sind, sich auf seine speziellen Bedürfnisse einzulassen, ist er ein echter Traumhund.
Erziehung und Haltung: Was der Toller braucht
Die Erziehung eines Nova Scotia Duck Tolling Retrievers erfordert Einfühlungsvermögen, Konsequenz und vor allem eines: Verständnis für die Arbeitsfreude und Sensibilität dieser Rasse. Tollers sind von Natur aus sehr kooperativ und lernwillig, aber sie reagieren stark auf den Tonfall und die Stimmung ihres Menschen. Ein harscher Umgang oder ständiges Korrigieren kann sie verunsichern oder sogar blockieren. Umgekehrt blühen sie förmlich auf, wenn man sie über positive Verstärkung – also Lob, Belohnung und Motivation – führt.
Gerade in der Junghundphase kann der Toller eine Herausforderung sein: Er testet Grenzen aus, zeigt manchmal sture oder überdrehte Verhaltensweisen und benötigt dann besonders viel Struktur. Frühzeitige Sozialisierung ist essenziell, ebenso wie das Training von Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und ruhigem Verhalten. Da der Toller ein sehr aufmerksamer Hund ist, der schnell Muster erkennt, sollte man sich bei der Erziehung immer bewusst sein, welche Verhaltensweisen man (auch ungewollt) belohnt.
In der Haltung ist es wichtig, dem Toller ein ausgeglichenes Verhältnis aus Bewegung, geistiger Beschäftigung und Ruhe zu bieten. Er ist kein Hund, der mit ein paar Runden um den Block zufriedenzustellen ist. Gleichzeitig sollte man aber auch nicht in die Falle tappen, ihn permanent zu „bespaßen“, da dies zu Überdrehtheit führen kann. Viel besser ist ein klarer Tagesablauf mit festen Ruhephasen, kombiniert mit zielgerichteter Arbeit wie Dummytraining, Apportieren, Nasenarbeit oder Tricktraining.
Ein gut gehaltener Toller ist im Haus ein ruhiger, angenehmer Mitbewohner – draußen aber ein energiegeladener, ausdauernder Arbeiter, der seinem Menschen gefallen möchte. Eine reine Wohnungshaltung ist möglich, wenn täglich ausreichend Beschäftigung geboten wird. Ideal ist aber ein Zuhause mit Zugang zu Garten, Wald oder Feldwegen, wo sich der Hund auch mal frei bewegen kann.
Die Erziehung eines Tollers ist also kein Selbstläufer – aber für Menschen, die gerne Zeit in die Entwicklung ihres Hundes investieren, ist sie eine unglaublich bereichernde Erfahrung.
Schönheitszucht vs. Leistungszucht beim Toller
Wie bei vielen Gebrauchshunderassen gibt es auch beim Nova Scotia Duck Tolling Retriever eine deutliche Unterscheidung zwischen Schönheits- und Leistungszucht. Beide Zuchtrichtungen verfolgen unterschiedliche Schwerpunkte und bringen entsprechend unterschiedliche Toller hervor – in Wesen, Ausstrahlung und Arbeitsbereitschaft.
Die Leistungszucht (auch Arbeitslinie genannt) legt den Fokus auf die ursprünglichen Fähigkeiten des Tollers als Apportier- und Jagdhund. Hunde aus dieser Linie sind meist besonders triebig, führig und belastbar, zeigen eine ausgeprägte Arbeitsfreude und besitzen häufig eine hohe Sensibilität, gepaart mit schneller Auffassungsgabe. Sie sind oft schlanker gebaut, etwas weniger „plüschig“ im Erscheinungsbild und haben einen ausgesprochen starken Arbeitswillen („will to please“). Für erfahrene Hundehalter mit Ambitionen im Dummytraining, jagdlicher Führung oder Hundesport sind solche Hunde ideal.
Die Schönheitszucht hingegen richtet sich stärker nach dem äußeren Erscheinungsbild gemäß dem FCI-Rassestandard. Hunde aus dieser Linie haben meist ein kräftigeres, kompakteres Erscheinungsbild, dichteres und manchmal länger wirkendes Fell sowie markantere weiße Abzeichen. Sie eignen sich oft besser für Ausstellungen, sind in der Regel etwas ruhiger im Temperament und weniger arbeitsintensiv – obwohl sie keineswegs „einfach“ sind oder auf Beschäftigung verzichten könnten. Auch sie brauchen Training, Kopfarbeit und Bewegung, jedoch nicht in dem Maß wie ihre leistungsgezüchteten Verwandten.
In der Praxis verschwimmen die Grenzen gelegentlich, und viele Züchter achten auf eine ausgewogene Kombination aus Schönheit, Gesundheit und Arbeitsfähigkeit. Dennoch ist es für Interessenten enorm wichtig, sich im Vorfeld über die Ausrichtung des Züchters zu informieren. Denn ein arbeitsgeprägter Toller, der in eine Familie ohne Beschäftigung kommt, wird schnell unterfordert sein – umgekehrt kann ein eher auf Show gezüchteter Toller für einen passionierten Dummysportler zu wenig Arbeitsenergie mitbringen.
Fazit: Wer sich für einen Toller interessiert, sollte sich unbedingt mit dem Unterschied zwischen Schönheits- und Leistungszucht auseinandersetzen – und ehrlich überlegen, welcher Typ Hund wirklich zum eigenen Lebensstil passt.
Bewegungsdrang und Beschäftigungsbedarf
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist ein ausgesprochen aktiver und ausdauernder Hund mit einem hohen Bewegungsdrang und einem ebenso starken Bedürfnis nach geistiger Auslastung. Diese Kombination macht ihn zu einem idealen Begleiter für Menschen, die gerne draußen unterwegs sind und Lust haben, sich intensiv mit ihrem Hund zu beschäftigen. Für „Sofahalter“ oder Menschen mit wenig Zeit ist der Toller hingegen nicht geeignet – er will und muss arbeiten, um glücklich und ausgeglichen zu sein.
Schon durch seine ursprüngliche Aufgabe – das Apportieren von Wasserwild – bringt der Toller eine enorme Begeisterung für alles mit, was mit Apportieren, Schwimmen und Nasenarbeit zu tun hat. Besonders beliebt ist bei Toller-Haltern daher das Dummytraining, bei dem der Hund lernt, auf Signal gezielt Gegenstände zu suchen, zu bringen und abzugeben – eine artgerechte Auslastung, die sowohl Körper als auch Kopf beansprucht. Auch Mantrailing, Fährtenarbeit, Tricktraining oder Obedience sind ideale Beschäftigungsformen für diese kluge Rasse.
Doch Achtung: Der Toller braucht nicht nur viel, sondern auch qualitativ hochwertige Beschäftigung. Ein stumpfes Bällchenspiel oder stundenlanges Herumrennen auf der Hundewiese reichen ihm nicht – im Gegenteil, das kann ihn sogar überdrehen. Viel wichtiger ist strukturiertes Training, das ihn fordert, aber nicht überreizt. Ebenso wichtig ist der Wechsel zwischen Aktivität und Entspannung. Tollers neigen dazu, sich selbst „hochzuschaukeln“, wenn ihnen keine klaren Grenzen gesetzt werden. Eine ruhige, konsequente Führung ist daher essenziell, um ihnen Sicherheit zu geben.
Als Richtwert: Ein erwachsener Toller sollte mindestens zwei Stunden täglich bewegt und beschäftigt werden – darunter sollten neben Spaziergängen auch gezielte Trainingseinheiten fallen. An Regentagen lässt sich auch zuhause viel machen – zum Beispiel über Suchspiele, Clickertraining oder Balanceübungen.
Insgesamt gilt: Wer die Herausforderung liebt und Freude an einem motivierten, intelligenten Hundepartner hat, wird mit dem Toller einen wahren Schatz finden. Vorausgesetzt, man ist bereit, ihm die Beschäftigung zu bieten, die er braucht.
Gesundheit: Rassetypische Krankheiten und Lebenserwartung
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever gilt im Allgemeinen als eine robuste und langlebige Hunderasse, wenn er verantwortungsvoll gezüchtet wird. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt zwischen 12 und 14 Jahren. Wie bei allen reinrassigen Hunden gibt es jedoch einige erblich bedingte Krankheiten, die bei der Rasse vermehrt auftreten können. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, bei der Auswahl eines Züchters auf umfassende Gesundheitsuntersuchungen zu achten.
Zu den häufigsten rassespezifischen Erkrankungen zählen:
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Progressive Retinaatrophie (PRA): Eine erbliche Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann. Seriöse Züchter lassen ihre Hunde regelmäßig augenärztlich untersuchen und auf genetische Träger testen.
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Degenerative Myelopathie (DM): Eine neurologische Erkrankung, die zu Lähmungserscheinungen in der Hinterhand führen kann. Auch hier gibt es einen Gentest, den verantwortungsvolle Züchter nutzen.
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Addison-Krankheit (Hypoadrenokortizismus): Eine hormonelle Erkrankung der Nebennierenrinde, die unbehandelt lebensbedrohlich sein kann. Die Symptome sind zunächst unspezifisch (z. B. Appetitlosigkeit, Schwäche, Gewichtsverlust), können aber bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelt werden.
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Autoimmunerkrankungen: Tollers zeigen eine gewisse Disposition für immunbedingte Störungen, darunter z. B. Schilddrüsenerkrankungen (Hypothyreose).
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Hüftgelenksdysplasie (HD): Wie bei vielen mittelgroßen Hunderassen kann auch beim Toller HD auftreten. Eine HD-freie Zucht ist daher ein zentrales Anliegen seriöser Züchter.
Um das Risiko für diese Erkrankungen zu minimieren, ist eine gezielte Zuchtselektion unerlässlich. Der Deutsche Retriever Club (DRC) schreibt für die Zuchtzulassung u. a. HD- und ED-Röntgen, Augenuntersuchungen und genetische Tests vor – ein gutes Zeichen für gesundheitliche Qualitätssicherung.
Neben genetischen Faktoren spielt natürlich auch die Haltung eine große Rolle für die Gesundheit: ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, geistige Auslastung und eine gute Tierarztbetreuung sind Grundpfeiler für ein langes, gesundes Leben des Tollers.
Fazit: Wer sich für einen Toller interessiert, sollte sich intensiv mit dem Thema Gesundheit auseinandersetzen – und bei der Auswahl eines Welpen genau hinsehen, ob die Elterntiere auf bekannte Erbkrankheiten getestet wurden.
Pflegeaufwand: Fell, Ohren und mehr
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever besitzt ein mittellanges, dichtes Doppelfell mit weicher Unterwolle und wasserabweisender Deckhaarschicht – ideal angepasst an feuchte, kühle Umgebungen und die Arbeit im Wasser. Trotz seines wetterfesten Fells ist der Pflegeaufwand nicht übermäßig hoch, aber regelmäßige Pflege ist dennoch unerlässlich, damit der Toller gesund und gepflegt bleibt.
Das Fell sollte mindestens zwei- bis dreimal pro Woche gründlich gebürstet werden, besonders während des Fellwechsels im Frühling und Herbst. In dieser Zeit haart der Toller deutlich stärker, und lose Unterwolle muss regelmäßig entfernt werden, um Verfilzungen und Hautirritationen zu vermeiden. Eine spezielle Unterwollbürste oder ein Kamm mit groben und feinen Zinken ist dafür besonders geeignet. Auf Scheren oder Trimmmesser sollte verzichtet werden – das Fell des Tollers ist funktional aufgebaut und schützt ihn vor Nässe und Kälte.
Die Ohren verdienen besondere Aufmerksamkeit: Da sie relativ eng anliegen und leicht feucht werden können – vor allem nach dem Schwimmen –, besteht eine gewisse Anfälligkeit für Ohrenentzündungen. Es empfiehlt sich, die Ohren regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf mit einem feuchten Tuch oder speziellen Ohrenreinigern zu säubern. Bei unangenehmem Geruch oder vermehrtem Kratzen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Auch die Krallen sollten regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gekürzt werden – besonders bei Hunden, die viel auf weichen Böden laufen. Zusätzlich ist es sinnvoll, die Zähne mit Zahnbürste oder Zahngel zu pflegen, um Zahnstein und Entzündungen vorzubeugen.
Ein Vollbad ist beim Toller in der Regel selten nötig – oft reicht es, ihn nach einem besonders matschigen Ausflug einfach mit klarem Wasser abzuspülen. Wenn doch mal ein Bad nötig ist, sollte ein mildes, pH-neutrales Hundeshampoo verwendet werden, das das Fell nicht austrocknet.
Zusammengefasst: Der Pflegeaufwand für den Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist moderat, aber kontinuierlich – wer regelmäßig bürstet, Ohren kontrolliert und auf Hygiene achtet, hat lange Freude an einem gesunden und gepflegten Hund.
Worauf man bei der Wahl eines Züchters achten sollte
Die Wahl des richtigen Züchters ist beim Nova Scotia Duck Tolling Retriever besonders entscheidend, denn die Rasse ist nicht nur arbeitsfreudig und sensibel, sondern auch anfällig für einige genetische Erkrankungen. Ein seriöser Züchter trägt daher große Verantwortung – sowohl für die Gesundheit als auch für das Wesen seiner Nachzuchten.
Ein guter erster Anlaufpunkt ist der Deutsche Retriever Club (DRC), der dem VDH und damit der FCI angeschlossen ist. Züchter im DRC unterliegen strengen Auflagen: Gesundheitsuntersuchungen (HD/ED-Röntgen, Augenuntersuchungen, Gentests), Wesenstests und eine fundierte Zuchtzulassung sind Pflicht. Außerdem wird jeder Wurf durch einen Zuchtwart kontrolliert, was Transparenz und Qualitätssicherung garantiert.
Darauf solltest du bei der Wahl eines Züchters besonders achten:
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Gesundheitsnachweise: Seriöse Züchter zeigen dir offen die Untersuchungsergebnisse der Elterntiere (HD, ED, PRA, DM, Augen, evtl. Schilddrüse).
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Zuchtziel und Linienwahl: Frage gezielt nach, ob der Züchter eher leistungs- oder schönheitsorientiert züchtet – das hilft, den passenden Welpen für deine Bedürfnisse zu finden.
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Sozialisierung: Welpen sollten in der Familie, nicht im Zwinger, aufwachsen – mit Alltagsgeräuschen, Menschenkontakt und ersten Reizen (z. B. Autofahrten, verschiedene Untergründe).
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Gespräche und Geduld: Ein seriöser Züchter interessiert sich für dich als Halter. Er stellt Fragen, gibt keine Welpen „einfach so“ ab und steht auch nach dem Kauf mit Rat zur Seite.
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Keine Massenwürfe oder ständige Verfügbarkeit: Gute Züchter haben meist Wartelisten – das ist ein gutes Zeichen. Schnelle Verfügbarkeit spricht eher für gewerbliche oder unseriöse Zucht.
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Vertrag, Papiere und Impfung: Jeder Welpe sollte bei der Abgabe gechippt, mehrfach entwurmt, geimpft und mit VDH/DRC-Papieren ausgestattet sein.
Tipp: Besuche den Züchter nach Möglichkeit persönlich und lerne nicht nur die Welpen, sondern auch die Mutterhündin kennen. Achte auf das Verhalten der Hunde – wirkt alles freundlich, gepflegt, vertrauensvoll?
Fazit: Wer einen Nova Scotia Duck Tolling Retriever kaufen möchte, sollte nicht den erstbesten Anbieter wählen. Eine gute Zucht erkennt man nicht nur an Papieren, sondern auch an der Einstellung und Hingabe des Züchters – schließlich entscheidet man sich nicht nur für einen Hund, sondern für einen langjährigen Partner mit besonderen Ansprüchen.
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