Der Chow-Chow: Ein Hund mit blauer Zunge

Eine bei Hunden verfärbte Zunge ist normalerweise kein gutes Zeichen und sollte von einem Tierarzt untersucht werden. Einige wenige Rassen jedoch kommen mit einer blauen Zunge zur Welt. Dies stellt keinen Grund zur Beunruhigung dar.

Welche Hunde haben von Geburt an eine blaue Zunge?

Für drei Hunderassen gehört die andersfarbige Zunge mittlerweile zum Rassestandard. Neben dem aus Deutschland stammenden Eurasier und dem chinesischen Shar Pei ist auch der Chow-Chow ein Hund mit blauer Zunge. Sogar seine Lefzen sind von bläulicher Färbung. Teilweise ist die Farbgebung so intensiv, dass sie auch als lila oder schwarz gedeutet werden kann.

Wie kommt es zu der ungewöhnlichen Zungenfarbe?

Mit hundertprozentiger Sicherheit kann man nicht sagen, welche Gründe für die blaue Zunge mancher Hunderassen sprechen. Allerdings gibt es einige Theorien und besonders um die farbige Zunge des Chow-Chows rankt sich außerdem so mancher Mythos.

Rationale Theorien

Da die meisten anderen Hunderassen eine rosa Zunge haben, gehen Wissenschaftler davon aus, dass es sich bei einem Hund mit blauer Zunge um genetische Veränderungen handeln muss. Aber auch eine veränderte Melanin-Produktion steht im Verdacht, Grund für die außergewöhnliche Farbgebung zu sein. Da Melanin für die Färbung der Haut zuständig ist, könnte die blaue Zunge auf eine erhöhte oder abgeschwächte Melanin-Produktion hinweisen. Eine dritte Theorie geht davon aus, dass Hunde mit blauer Zunge unter Durchblutungs-Problemen leiden. Die blaugefärbte Zunge könnte ihnen dabei helfen, ihre Körpertemperatur zu regulieren.

Legenden rund um die Zunge des Chow-Chows

Die Rasse des Chow-Chows ist sehr alt. Sie stammt aus Asien und wird mit der Han-Dynastie in Verbindung gebracht, die vom Jahr 206 vor Christus bis zum Jahr 220 nach Christus das Kaiserreich von China regierte. Aus dieser Zeit stammen einige Legenden, die sich ebenfalls mit den Gründen für die blaue Zunge des Chow-Chows auseinandersetzen. Der Wahrheitsgehalt dieser Theorien sei dahingestellt. Nette Geschichten sind sie allemal.

Eine Zunge so blau wie der Himmel

Einer Legende zufolge ist der Hund mit blauer Zunge, der Chow-Chow, ein Drachenhund, der den Tag der Nacht vorzieht. Darum soll er versucht haben, den nächtlichen Himmel abzuschlecken, um ihn taghell zu machen. Die erbosten Götter bestraften ihn für diesen Versuch mit einer blauen Zunge, die ihn an seine Missetaten erinnern soll.

Der Chow-Chow als Resteverwerter

Ein anderer Mythos geht in eine ähnliche Richtung. Er besagt, dass einige Sterne vom Firmament gefallen wären, als unsere Welt erschaffen wurde. Der wohl etwas gierige Chow-Chow soll dann die vom Himmel gefallenen Sterne aufgeschleckt haben. Der Geschichte nach hätten sie schließlich aus ihm einen Hund mit blauer Zunge gemacht.

Was wissen wir tatsächlich über die Rasse Chow-Chow?

Natürlich gibt es aber auch einige Fakten über den Chow-Chow, die gesicherter sind als die wilden Legenden um seine blaue Zunge. Optisch ist die Rasse des Weiteren für ihre flauschige, dichte Unterwolle bekannt. Das Fell kann schwarz, braun, weiß, creme-farben, kurz oder lang sein. Ihren Schwanz tragen Chow-Chows auf dem Rücken. Die Hunde werden etwa 46 bis 56 Zentimeter groß und wiegen 20 bis 30 Kilogramm.

Der Charakter einer Katze

Doch der Chow-Chow ist mehr als nur ein plüschiger Hund mit blauer Zunge. Auch sein Wesen ist äußerst interessant. Einige seiner Charakterzüge erinnern eher an die einer Katze als an einen Hund: Chow-Chows sind eher ruhig und binden sich gerne an eine feste Bezugsperson, der sie sehr treu sind. Fremden gegenüber verhalten sich diese Hunde jedoch eher distanziert. Daher werden sie gerne auch als Wachhunde eingesetzt. Ihre dem Verhalten einer Katze ähnliche Eigenwilligkeit macht sie allerdings zu Haustieren für erfahrene Hundehalter. Für Anfänger sind Chow-Chows weniger geeignet.