Kuvasz

Vom Hirtenhund zum Begleit- und Familienhund: Die Geschichte des Kuvasz

Schon die nomadisierenden Magyaren schätzten die guten Eigenschaften des Hütehundes und nutzten diese zum Schutz ihrer Tierherden vor Tiere und Diebe. Doch mit dem Schwinden des Tiertriebes und des Hirtendaseins verlor der Hund zunehmend an seiner ursprünglichen Bedeutung. Stattdessen gelangte er in die Dörfer und Städte, wo er als Wachhund von Haus und Hof seine Aufgabe fand. In Ungarn gilt der Kuvasz noch heute als wichtige Beschützer von vielen Grundbesitzen und macht seinem Ruf alle Ehre.

Auch in Deutschland wird der ungarische Rassehund als instinktsicherer Wachhund und zunehmend als loyaler Familienhund geschätzt. Die gerichtete Zucht begann um 1905 und entwickelte sich von 1921 bis 1935 stetig weiter. Die Anzahl nahm zu und der Hund verbreitete sich im gesamten europäischen Raum. Die letzte Standardbeschreibung des Kuvasz wurde im Jahr 2000 unter der FCI-Standard Nummer 54 in seinem Ursprungsland Ungarn bestätigt.

Charaktereigenschaften des Rassehundes

Der Kuvasz gilt als intelligent und außerordentlich freundlich. Als arbeitender Hütehund von Haus und Hof punktet er durch instinktsicheres Verhalten, hohe Aufmerksamkeit und konsequenten Mut. Als Begleit- bzw. Familienhund beweist er täglich seine große Anhänglichkeit und Loyalität gegenüber seinem menschlichen Rudel. Im Umgang mit Kindern zeigt er sich beim richtigen Umgang mit seinem lebhaften, aber nicht rüden Temperament und seiner Spielfreude als echter Kumpel.

Bei guter Erziehung und Bindung zum Menschen ist er auch beim Ausgang ein ausgeglichener und sicherer Begleithund. Gegenüber Artgenossen gilt er als friedlich und unbeeindruckt und lässt sich nur schwer aus der Ruhe bringen.

Erziehung und Pflege des freundlichen Riesen

Wie jeder andere Hund auch, braucht der Kuvasz eine konsequente und liebevolle Erziehung. Mit viel Geduld, Ruhe und Besonnenheit wird er der beste Begleiter überhaupt. Unbegründete Strafen oder gar Gewalt sind kontraproduktiv und verkehren die Erziehung zum Gegenteil eines Erfolges. Heraus kommt ein unzufriedener Hund, der sich im menschlichen Umgang unwohl fühlt und nur noch schwer zu händeln ist.

Die richtige Erziehung beginnt vom ersten Tag der Haltung an und muss konsequent durchgeführt werden. Einmal verboten, bleibt verboten! Erfolge werden mit lobender, wohlwollender Stimme, sanftes Streicheln oder begehrten Leckerlis belohnt. Eine ordentliche Zurechtweisung gelingt durch klare Worte, aber ohne Züchtigung. Auf diese Weise kann der Hund bald „ richtig “ von „falsch “unterscheiden und weiß wie er sich Verhalten soll.

Gesundheit und Krankheit

Der Kuvasz gilt als widerstandsfähiger, kräftiger und robuste Geselle. Zeigt er diese Eigenschaften auch als Welpe und die Haltung und Pflege ist ordentlich, kann er ein gesundes und hohes Alter von bis zu 14 Jahren erreichen.
Allerdings können, wie bei vielen großen Hunden zu finden, Hüftdysplasie (HD) und leichte Hautirritationen auftreten.

Die richtige Haltung bringt Wohlbefinden und Anhänglichkeit

Der Kuvasz muss von Anfang seinen Platz im menschlichen Rudel bekommen. Versteht er sich als voll integriertes Familienmitglied, erfüllt er die an ihn gestellten Anforderungen und das Zusammenleben wird harmonisch. Als eigentlicher Hütehund betrachte er von Anfang an alle Mitglieder des Haushaltes ( z.B. Halter, Opa, Oma, Kinder, andere Haustiere ) als schützende Mitglieder seines Rudels.

Die ideale Voraussetzung für die Haltung eines Hütehundes ist ein Haus/Wohnung mit einem eingezäunten Grundstück. Hier kann er seiner Bestimmung folgen und findet durch das Bewachen und Beschützen eine befriedigende Aufgabe.
Gleichzeitig muss er vom Welpenalter an die Umgebung seines Zuhauses erkunden und täglich neue Eindrücke aufnehmen. Zu einer gelungenen Sozialisierung gehört der tägliche Kontakt mit Artgenossen dazu.