Chihuahua

Vom Opferhund zum verhätschelten Schoßhund

Seinen Ursprung fand das Tier in der gleichnamigen Provinz Chihuahua in Mexiko. Angeblich soll er dort von den alten Opferhunden, den Techichis, abstammen. Die weitere Reinzucht erfolgte jedoch in den USA. Von dort aus erlangte der kleine Hund schließlich weltweite Bekanntheit. Heutzutage wird er hauptsächlich als Familienhund gehalten. Aber auch als Therapiehund kommt er zum Einsatz.

Chihuahua – kleines Tier, großes Selbstbewusstsein

Obwohl der Chihuahua so klein ist, ist er dennoch für sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein bekannt. Der Minihund liebt es, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen. Oftmals geschieht dies durch Bellen oder Kläffen. Es soll sogar Exemplare geben, die eine Verletzung vortäuschen, nur um von ihrem Herrchen wieder vollends wahrgenommen zu werden.

Auch bei Kontakt mit größeren Hunden strotzt der Chihuahua vor Selbstsicherheit und geht furchtlos auf diese zu. Dabei neigt er allerdings auch dazu, sich zu überschätzen. Besitzer sollten daher aufpassen, denn obwohl die meisten Hunde keine Bedrohung in ihm sehen, schafft es der Kleine doch gerne, diesen auf die Nerven zu gehen.

Abseits ihres hohen Selbstbewusstseins ist die Hunderasse jedoch auch sehr intelligent, verspielt und kontaktfreudig. Ihrer Bezugsperson weichen die Tiere nur ungern von der Seite. Dies macht den Chihuahua zu einem guten Hund für Singles und Familien. Babys und Kleinkinder kann der Minihund allerdings nicht immer gut leiden, denn sie stehen in direkter Konkurrenz zu ihm, da sie ebenfalls viel Aufmerksamkeit benötigen. Mit größeren Kindern ab sechs Jahren kommt es hier aber zu keinerlei Problemen.

Gesundheitsprobleme des Chihuahuas

Obwohl der Chihuahua als äußerst robust und langlebig gilt, bleibt auch er leider nicht von diversen Krankheiten und gesundheitlichen Leiden verschont. So hat das besondere Aussehen den Minihund zwar bekannt gemacht, doch genau dieses Aussehen führt in der Züchtung noch immer zu verschiedenen Problemen. Häufig kam und kommt es dort zu überproportional großen Augen und einer zu kurzen Schnauze, die schlimmstenfalls zu Atemproblemen für das Tier führen kann. Auch Zahnprobleme, Erbkrankheiten, Patellaluxation sowie Herzklappenprobleme sind für das lebhafte Tier keine Seltenheit.

Es ist daher sehr wichtig, dass die Zuchtempfehlungen der Rasse genauestens befolgt werden. Geschieht dies nicht, ist das Risiko für Fehlentwicklungen groß. Vor allem der Trend, die Hunde immer kleiner zu züchten, ist ein Grund, warum die Gefahr für Gesundheitsprobleme immer größer wird. Wer sich einen Chihuahua zulegen möchte, der sollte daher nur bei seriösen Züchtern kaufen.

Aufmerksamkeit und richtige Pflege sind unabdingbar

Auch auf den Chihuahua trifft zu, was bei vielen anderen Rassen gilt: Eine gesunde Ernährung, viel Aufmerksamkeit und Zuneigung sowie ausreichend Bewegung sind essenziell, damit sich der kleine Vierbeiner in seinem Rudel wohlfühlt. Eine konsequente Erziehung und gute Sozialisation tragen unterdessen zu einem guten Verhalten und einem harmonischen Zusammenleben zwischen Mensch und Tier bei.

Zu einer angemessenen Pflege zählen auch das ordentliche Bürsten des Fells sowie die regelmäßige Kontrolle der Ohren und Augen. Denn hier kommt es oft zu möglichen Erkrankungen, denen so vorgebeugt werden kann. Einem langen und gesunden Leben des Chihuahuas steht bei angemessener Pflege somit nichts mehr im Weg.

Die Haltung des Tieres gestaltet sich recht simpel. Obwohl der kleine Hund einen großen Bewegungsdrang besitzt, kommt er auch mit wenig Platz gut klar. Es gibt daher wohl kaum einen anderen Hund, der sich so gut für die Haltung in kleineren Wohnungen eignet wie der Chihuahua.