Kleine Hunderassen, die nicht haaren
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14. Januar 2021Seit vielen Jahrtausenden ist der Hund der treueste Begleiter des Menschen. Der domestizierte Wolf wurde ursprünglich als Beschützer der Sippe gehalten – oder als Verteidiger der sippeneigenen Schafherde. Noch heute gibt es Hunde, die die dafür benötigten Eigenschaften in höherem Maße in sich tragen als andere Hunderassen. Aus diesem Grund sollte man sich beim Wandern Schafherden stets mit Vorsicht nähern und lieber einen Bogen um sie machen, wenn es möglich ist.
Geschichte der Herdenschutzhunde
Vor etwa 8000 Jahren wurden die ersten Schafsrassen domestiziert. Mit dieser Domestizierung gingen gravierende Probleme einher: Wie fand man ein verirrtes Schaf? Wie verhinderte man überhaupt, dass sich eins der Tier von der Herde entfernte? Und wie hielt man Diebe oder wilde Tiere fern?
Schnell fand man heraus, dass gewisse Hunde über die optimalen Eigenschaften zum Schutz der Herde verfügten. Diese Merkmale wurden in langer Zucht perfektioniert – die Herdenschutzhunde waren geboren. Doch worin zeichnen diese sich überhaupt aus?
Sind Herdenschutzhunde Hütehunden gleichzusetzen?
Dieser Frage muss ein entschiedenes „Nein!“ entgegengehalten werden. Treib- und Hütehunde sind nicht nur später aus der Zucht hervorgegangen, sie weisen auch andere Eigenschaften auf als Hütehunde. Unter diese fallen beispielsweise Border Collies. Sie führen die Herden an andere Weideplätze und halten sie zusammen.
Herdenschutzhunde tun dies in der Regel nicht. Sie werden eigens darauf gezüchtet, eine Herde zu beschützen. Dementsprechend beeindruckend ist nicht nur ihr Erscheinungsbild, sondern auch ihr Wesen.
Letzteres zeichnet sich dadurch aus, dass Herdenschutzhunde sich ihre Eigenschaften nicht durch Erziehung aneignen, sondern von Natur aus den besonderen Schutztrieb aufweisen. Dieser wurde ihnen durch eine konsequente Zuchtlinie vererbt. Diese Wesenszüge erfordern jedoch vor allem eins: eine klare und konsequente Hand durch den/die Halter*in.
Wesen und Erziehung der Schutzhunde
Herdenschutzhunde sind eher nicht als Familienhunde einzuordnen. Natürlich gibt es sie, die überaus friedlichen Exemplare, die keiner Fliege etwas zuleide tun würden. Dennoch muss bei Herdenschutzhunden der Schutztrieb stets bedacht werden – denn nicht nur die Herde wird konsequent beschützt, sondern auch das eigene Rudel. Dies gilt auch für familieneigene Kinder, die beim Raufen von Besucherkindern niedergerungen werden.
Wird ein Herdenschutzhund artgerecht gehalten, so wird er täglich mehrere Stunden ausgelastet. Hierzu gehört nicht nur ein langer Spaziergang, sondern insbesondere die Kopfarbeit. Herdenschutzhunde, die unausgelastet sind, können zu einem Risiko werden. Es gilt zu bedenken, dass sie eigentlich in die freie Natur gehören, und zwar mitten unter die Herde, die zu beschützen ihnen anvertraut wurde.
Aus diesen Gründen sind Herdenschutzhunde jedoch von besonders vorteilhafter Gesundheit, denn sie wurden auf Robustheit gezüchtet. Sie sind, was Witterungsbedingungen angeht, extrem widerstandsfähig. Zugleich entwickeln sie nicht nur zu ihrer Herde, sondern auch zu ihrer Familie eine unglaublich starke und stabile Bindung.
Welche Schutzhunde Rassen gibt es?
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele unterschiedliche Rassen und Arbeitslinien aus der Zucht der Schutzhunde herausgebildet. Zu diesen zählen beispielsweise der Kaukasische Ovtcharka, der Pyrenäen Berghund, der Bergamasker Hirtenhund und der Kuvasz. Eine der Rassen, die heutzutage recht beliebt geworden und fast zu einer Art Modehund avanciert sind, ist der Kangal.
Dieser weist ein überaus beeindruckendes Erscheinungsbild auf. Begegnet man einem solchen Hund, weiß man sofort, dass mit diesem nicht zu spaßen ist – er wird seine Herde auf Gedeih und Verderb beschützen.
Herdenschutzhunde: Ein Risiko für Wanderer?
Wer kennt sie nicht, die Geschichten, in denen arglose Wanderer ein nicht eingezäuntes Gebiet betraten und von aggressiven Kühen niedergetrampelt wurden?
Wer unbedarft durch die Natur geht, wird vielleicht mit solchen Gefahren konfrontiert. Das gilt nicht nur für frei laufende Kühe, sondern auch für Herdenschutzhunde. Denn Herdenschutzhunde beschützen die ihnen anvertrauten Tiere, komme was wolle. Ob dies gegenüber wilden Tieren geschieht oder fremden Wanderern, ist für einen Herdenschutzhund von sekundärer Bedeutung.
Es gilt also, beim Wandern vorsichtig zu sein. Entdecken Sie eine Schafherde, machen Sie am besten einen großen Bogen um sie oder wählen Sie einen anderen Weg. Eigene Begleithunde sollten sofort angeleint werden, da der anwesende Herdenschutzhund in ihnen eine Bedrohung sehen könnte.
Begegnet Ihnen doch ein Herdenschutzhund, so bewegen Sie sich langsam und vorsichtig von ihm weg. Machen Sie keine ruckartigen Bewegungen, sondern gehen Sie bedächtig, aber mit festem Schritt. Ein Anstarren des Hundes sollte auf jeden Fall vermieden werden.