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28. September 2020Bergamasker Hirtenhund
Der Bergamasker Hirtenhund ist ein zuverlässiger Begleiter für Individualisten. Sein Herkunftsland ist Italien, deshalb heißt er auch eigentlich Cane de Pastore Bergamasco. Lange verfilzte Zotten prägen die äußere Erscheinung des Hirtenhundes, den man nur selten zu Gesicht bekommt. Die Rasse gilt seit 2011 als eine der gefährdeten Haustierrassen.
- Herkunftsland: Italien
- Nummer der Rassestandards: Nr. 194
- Größe: Männlich: 58–62 cm, Weiblich: 54–58 cm
- Gewicht: Männlich: 32–38 kg, Weiblich: 26–32 kg
- Lebenserwartung: 13 bis 15 Jahre
Von Persien in die Lombardei
Vermutet wird, dass phönizische Hirten zur Zeit des römischen Imperiums den Hund nach Italien mitbrachten. Ursprünglich geht er wohl auf persische Hirtenhunde zurück. Im Verlauf der Völkerwanderung fand die weitere Verbreitung in Europa statt. Zentrum der Zucht wurde die Provinz Bergamo in der Lombardei.
Der Bergamasker Hirtenhund wird bereits in alten Urkunden und Schriften erwähnt. Früher auch Cane delle Alpi, also Alpenhund genannt, finden sich erste Erwähnungen im 16. Jahrhundert. Als die Rassehundzüchtungen aufkamen, entstand auch ein nachhaltiges Interesse an den Bergamaskern.
Im italienischen Hundestammbuch findet sich der erste Eintrag im Jahre 1898. Die Aufnahme in das Schweizerische Hundestammbuch ließ aber noch bis in die 1950er Jahre auf sich warten. Die Verbreitung blieb allerdings überschaubar, weil die Hirten ausschließlich für ihren Eigenbedarf züchteten. An einer dokumentierten Reinzucht bestand ohnehin kein Bedarf, im Mittelpunkt des Interesses der Züchter standen ausschließlich Widerstandsfähigkeit und Leistung der Hunde.
Bergamasker Hirtenhund – Zotteliger Allrounder mit Familiensinn
Durch die Jahrhunderte dauernde Gefolgschaft wurde der Bergamasker Hirtenhund zu einem menschenbezogenen Hund, der sich auf einen Zwinger oder eine Kette nicht einlassen will. Nähe und Beisammensein mit seinen Leuten sind ihm wichtiger als ein opulenter Garten, in dem er alleine gelassen wird.
Er verhält sich immer sozial, kann gut mit Kindern. Nicht nur Artgenossen nimmt er gern in seinen Freundeskreis auf, sondern Tiere aller Art. Kennt er sie von klein auf, gefällt ihr Umgang um so besser. Der fröhliche Zeitgenosse ist ein exzellenter Familienhund, den man mit Leichtigkeit erzieht. Er ist ein Schnellmerker, überaus intelligent und denkt mit. Kadavergehorsam ist vom Bergamasker Hirtenhund allerdings nicht zu erwarten.
Fellpflege und geistige Entwicklung
Sein typisches Aussehen ist pure Natur, eine normale Fellpflege ist deshalb ausreichend. Der Halter sollte Kopf und Nacken im Auge behalten, denn hier ist ein Verfilzen des Fells besonders zu vermeiden. Am Bauch wird das Haarkleid aber aus praktischen Gründen sehr kurz gehalten. Dann trägt der Bergamasker Hirtenhund seine Zotteln wie einen Umhang. Der Kopf, die Schultern und die Rute sollten einmal in der Woche ausgekämmt werden. Nach dem Fellwechsel teilt man die Zotten mit der Hand und erhält so die typische Breite. Zwar ist auch ein Abscheren möglich, aber dann verliert der Bergamasker Hirtenhund seine rassetypische Faszination. Mit fortschreitendem Alter werden die Zotten länger, aber sie sollten bei Bedarf gekürzt werden, damit sie nicht die Bewegungsfreiheit einschränken.
Tägliche Beschäftigung erwartet der Bergamasker Hirtenhund von seinem Herrn, und nur mit körperlicher Auslastung ist er keineswegs zufrieden. Herausforderungen, die mit Problemlösungen verbunden sind, fördern sein eigenständiges Handeln. Passende Aktivitäten sind die Begleithundeprüfung und der Breitensport. Auch bei der Fährtenarbeit und im Rettungsdienst zeigt sich seine Vielseitigkeit.
Aufgaben des Bergamasker Hirtenhundes
Seine Herkunft kann er nicht verleugnen, denn als Hirtenhund eignet er sich besonders für das Treiben und zeigt sich einfühlsam beim Führen. Deshalb findet der Bergamasker Hirtenhund auch Verwendung als Herdenschutzhund im Gebirge. Als Familienmitglied erfreut er sich zunehmender Beliebtheit, aber er macht auch beim Dogdancing und Mantrailing „bella figura“. Über seine Anpassungsfähigkeit hinaus schätzt man ihn aber auch als Therapiehund, wobei ihm die ursprüngliche Hütearbeit zugute kommt. Deshalb ist er in Altenheimen und Kinderhorten ein gern gesehener Begleiter und aufmerksames Gruppenmitglied.
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