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Eine Hunderasse – viele Vorurteile
Der American Staffordshire Terrier zählt wohl zu den am meisten missverstandenen Hunderassen überhaupt. Im Grunde seines großen Hundeherzens ist ein Vertreter dieser hauptsächlich als „Kampfhund“ oder „Listenhund“ bezeichneten Spezies nämlich ein überaus liebenswerter Familienhund und Kinderfreund, auch wenn er ursprünglich für ganze andere Zwecke gezüchtet wurde.
- Ursprungsland: Großbritannien
- Nummern der Rassestandards: 286
- Größe: Weiblich: 43–46 cm, Männlich: 46–48 cm
- Gewicht: Weiblich: 28–40 kg, Männlich: 28–40 kg
- Lebenserwartung: 12 bis 16 Jahre
Vom Kampfhund zum Statussymbol
Der American Staffordshire Terrier trägt seine heutige Bezeichnung seit dem Jahr 1972. Bis dahin kursierten verschiedene Namen, wie Pit Bull (Terrier), American Bull Terrier, Yankee Terrier oder Stafford Terrier. Die ersten Hunde kamen um ca. 1860 aus Großbritannien in die USA, wo sie – wie in ihrer Heimat England auch schon – fast ausschließlich für Hundekämpfe gezüchtet und gehalten wurden. Wie einträglich dieses Geschäft war, zeigt schon die Tatsache, dass es gleich eine ganze Reihe von Fachzeitschriften gab, die sich ausschließlich dem Thema Hundekampf widmeten.
Da sie optisch jedoch eine noch nie dagewesene Erscheinung boten, begann man alsbald, sie für Hundeschauen zu züchten, vermehrt mit dem Augenmerk auf Optik und Statur. Offiziell anerkannt wurde der Rasse-Standard des American Staffordshire Terriers 1936. Zeitgleich damit einher ging die Abgrenzung zum American Pit Bull. „Pit“ bezeichnete den Platz für Hundekämpfe, welche zu dieser Zeit auch in den USA bereits verboten waren, und die der American Kennel Club (AKC) entschieden ablehnte.
Wesen und Charakter des American Staffordshire Terrier
Wenn der Ruf erst ruiniert ist, heißt das für Hunde leider nicht, dass ihnen ein ungeniertes oder gar unbeschwertes Leben bevorsteht, im Gegenteil. Um dem Wesen und Charakter dieser Hunde tatsächlich und objektiv gerecht zu werden, lohnt sich ein Gespräch mit erfahrenen Besitzern und Pflegern in Tierheimen, wo diese Hunde aufgrund der verschärften Auflagen in den letzten Jahren reihenweise abgegeben oder von ungeeigneten Besitzern beschlagnahmt wurden.
Wenn sie es schaffen, aus dem Schatten ihrer Furcht einflößenden Vorfahren zu treten, zeichnen die American Staffordshire Terrier sich nämlich durch ein ausgesprochen ruhiges, freundliches und aufmerksames Wesen aus. Sie sind auch fremden Menschen gegenüber nicht übermäßig wachsam, aber sehr intelligent. Die über Jahre und Jahrzehnte von unseriösen Züchtern durch Selektion verstärkte Beißfreudigkeit und Kampflust kommen im Vergleich mit beispielsweise dem Golden Retriever eher selten zum Vorschein. Tatsächlich ist der American Staffordshire Terrier in den richtigen Händen ein ausgesprochen verspielter und pflegeleichter Familienhund, der nichts lieber sein möchte als Teil eines Rudels.
Erziehung und Pflege
Als künftiger Besitzer eines American Staffordshire Terrier muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Vorurteile gegenüber dieser Hunderasse – ob zurecht, oder zu Unrecht – enorm und weit verbreitet sind. Diese Hunde müssen daher auf jeden Fall eine vorbildliche, zeitgemäße Erziehung erhalten, am besten mit Hilfe eines Trainers, der die Rasse kennt und den Besitzern wichtige Tipps mit auf den Weg geben kann. In vielen Ländern stehen sie auf der Liste potenziell gefährlicher Hunde, und dürfen in der Öffentlichkeit nur mit Maulkorb und an der kurzen Leine unterwegs sein. Das Trainieren der Leinenführigkeit ist daher oberstes Gebot, auch das Anlegen und Gewöhnen an den Maulkorb muss geübt und positiv bestärkt werden.
Den American Staffordshire Terrier zeichnet tendenziell ein unterwürfiges Verhalten aus, er wird daher gerne alles mitmachen, was man mit liebevoller Strenge von ihm erwartet. Genau hier liegt nämlich der Fehler, der gerade mit den so genannten „Kampfhunden“ oft gemacht wurde und leider auch immer noch wird: Aggressivität, Bestrafung, körperliche Züchtigung und Erniedrigung als Teil der Erziehung sind für ALLE Hunde ein absolutes No-Go und werden zurecht als Tierquälerei geahndet. Rassen, die eine lange Leidensgeschichte in Sachen Hundekampf in ihren Genen tragen, können auf diese missbräuchlichen Erziehungsmethoden früher oder später tatsächlich mit Gegenwehr reagieren. Sensibilität und Hausverstand sind gefragt, keine Methoden aus der Steinzeit. Die Basics der Hundeerziehung sollten jedoch passen, allein schon, um voreilige Kritiker mit perfekten Manieren zu beeindrucken.
In Sachen Pflege ist der American Staffordshire Terrier sehr anspruchslos. Das kurze dichte Fell benötigt keinen besonderen Aufwand. Um lästigem Zahnstein vorzubeugen, empfiehlt sich die regelmäßige Gabe von Leckerlis aus Tierhaut. So geht eine Belohnung Hand in Hand mit prophylaktischer Zahnpflege. Auch das Futter kann individuell auf den Hund abgestimmt werden.
Verwendung finden sie in unseren Breiten fast ausschließlich nur mehr als Familienhunde, liebevoll „Kampfschmuser“ genannt. In anderen Teilen der Welt werden American Staffordshire Terrier leider noch immer zur Belustigung der Massen und für schnelles Geld in die Hundekampfarena geschickt.
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