Australian Stumpy Tail Cattle Dog
27. August 2020Australian Shepherd
30. August 2020Barsoi
Der blitzschnelle Souverän aus Russland
Der Barsoi verdankt seinen Namen dem russischen Wort für schnell: borsy. Er zählt zur FCI Gruppe 10 der Windhunde und zeichnet sich neben seiner eleganten Erscheinung durch enorme Schnelligkeit und einen nicht zu unterschätzenden Jagdtrieb aus. Gen-Analysen attestieren ihm die Abstammung von Vorfahren der Greyhounds und der Irischen Wolfshunde.
- Herkunft: Russland
- Nummern der Rassestandards: 193
- Größe: Männlich: 75 – 85 cm, Weiblich: 66 cm
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Gewicht: Weiblich: 25–40 kg, Männlich: 34–47 kg
- Lebenserwartung: 7 – 10 Jahre
Der russische Adel machte sich die eleganten Sprinter schon seit dem 18. Jahrhundert für die Treib- und Hetzjagden von Füchsen und Rotwild zunutze. So war es auch die russische Aristokratie, die den Barsoi sukzessive zu züchten begann und ihm sein heutiges, durchaus vornehm wirkendes Erscheinungsbild durch selektive Zucht aneignete. Von Russland aus kam er gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach England, wo er das Interesse potenzieller Züchter erregte. In Mitteleuropa gilt der Barsoi als Begründer der Windhundezucht.
Von stürmisch bis sanft in einer Sekunde (und umgekehrt…)
Der Barsoi zeichnet sich im Erwachsenenleben als treuer, sanftmütiger Begleiter aus, der jede Situation überblickt und stets die Ruhe bewahrt. Er gilt als wachsam und begegnet Fremden mit gesundem Misstrauen, neigt jedoch nicht zu aggressivem Verhalten gegen Menschen oder Artgenossen. Besitzer dieser majestätischen Tiere berichten immer wieder von einer Art „Spätpubertät“. Im Alter von ca. 3 Jahren machen sich Merkmale einer Sturm- und Drangphase bemerkbar, in welcher der Barsoi gerne die Rangordnung im Rudel anzufechten versucht. Wurde er als Welpe gut sozialisiert und mit liebevoller Konsequenz erzogen, wird diese Phase aber nur von kurzer Dauer sein. Mit einigen harmlosen Rangeleien und gelegentlichem Stummschalten der Hundeohren sollte ein solide geführter Barsoi dieses Aufbegehren bald wieder bleiben lassen. Bemerkenswert ist seine ganz und gar gegensätzliche Performance als Jäger verglichen mit dem perfekt integrierten Familienhund, der die Abende nach ausgiebigem Toben und Spielen am liebsten im Kreise seiner Familie ausklingen lassen möchte. Hat der Barsoi genügend Auslauf und auch ausreichend geistige Beschäftigung (Fährtensuche, Mantrailing) so hat man den besten Familienhund überhaupt an seiner Seite.
Barsoi – Erziehung für Fortgeschrittene
Wie alle Jagdhunderassen ist dem Barsoi ein entsprechender Trieb und eine hervorragende Nase im Laufe der Jahrhunderte angezüchtet worden. Diese Eigenschaften sind mit einer Woche in der Welpenschule nicht verschwunden. Er ist von Haus aus sehr intelligent, was die Erziehung einerseits leicht macht, andererseits ist er auch sofort in der Lage, die Schwächen, die sich bieten, zu seinem Vorteil zu nützen. Der Barsoi kann daher nicht als Anfängerhund empfohlen werden. Ein Training in der Hundeschule mit einem erfahrenden Profi ist auf jeden Fall empfehlenswert. Hier kann auch gleich der Grundstock für die lebenslang notwendige artgerechte Beschäftigung des klugen Riesen gelegt werden. Sanfte Konsequenz und liebevolle Strenge sind die obersten Gebote. Er braucht viel Bewegung im Freilauf und zählt dabei zu den schnellsten Tieren der Welt: Ein Abrufkommando muss daher unbedingt sitzen. Da Vertreter dieser Rasse bis zu 95 cm groß werden, sollte er vor allem in der Stadt oder unter Menschen generell auch mit Bravour an der kurzen Leine gehen können.
Die richtige Pflege für einen majestätischen Look
Besonderes Merkmal des Barsoi ist sein langes, seidenweiches Fell. Menschen mit Hunde-Erfahrung ahnen bereits bei seinem Anblick, dass man ohne Bürsten hier nicht klar kommen wird. Sein Fellwechsel findet zwar im Frühjahr und im Herbst die üblichen Höhepunkte, trotzdem verliert er praktisch ständig Haare. Regelmäßiges Bürsten, am besten täglich (!) hilft hier enorm. Wie bei allen extrem lauffreudigen Hunden sind regelmäßige Kontrollen der Pfoten (Ballen) und Krallen unerlässlich. Die Gefahr einer Magendrehung ist bei großen Hunderassen omnipräsent. Auf das Füttern vor dem Spaziergang oder Spielen sollte daher unbedingt verzichtet werden. Als weitere Vorsorgemaßnahme kann das Futter in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt verabreicht werden, dann sind Hund und Mensch auf der sicheren Seite.
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