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Border Terrier
10. November 2020Berger Picard
Er sieht ein wenig verwegen aus mit seinem struwweligen Fell und den großen Stehohren. Sehr eigenständig, voller Power, Fremden gegenüber misstrauisch, in der Familie liebevoll … der Berger Picard ist ein Hund mit Charakter.
- Herkunft: Frankreich
- Nummer des Rassestandards: Nr. 176
- Größe: Männlich: 60–65 cm, Weiblich: 55–60 cm
- Gewicht: Männlich: 23–32 kg, Weiblich: 23–32 kg
- Farben: Rehfarbe, Grau
- Lebenserwartung: 12 – 13 Jahre
Geschichte des Berger Picards
Experten vermuten, dass der Berger Picard (oder Berger de Picardie) seine Wurzeln bei keltischen Hunden aus dem 9. Jahrhundert vor Christus hat. Dann wäre er auf jeden Fall einer der ältesten französischen Hirtenhunde. Seine ursprüngliche Art, sein Aussehen und seine Ausdauer sprechen dafür, belegen lässt sich die These aber nicht. Ab dem 19. Jahrhundert ist der Berger Picard belegt. Er wurde in seiner Heimat, der Picardie, als Hütehund für große Schafs- und Rinderherden eingesetzt. Der Kynologe Fontaine erstellte nach dem ersten Weltkrieg dann den ersten Rassestandard, 1925 wurde die Rasse anerkannt. Nach Ende des zweiten Weltkriegs suchte der Picardbesitzer Cotte nach übriggebliebenen Exemplaren und begann wieder zu züchten. Noch heute ist der Berger Picard äußerst selten, doch ist er mittlerweile über die Grenzen des Pariser Beckens hinaus bekannt und kommt in ganz Europa vor.
Wesen und Charakter
Dem Berger Picard merkt man seine Herkunft als Hütehund deutlich an. Ein Picard als Hütehund muss autonom selber entscheiden, muss misstrauisch nach außen und loyal und fürsorglich der Herde gegenüber sein. Er legt große Strecken am Tag zurück, daher ist es nicht sinnvoll, Energien zu vergeuden – andererseits braucht er eine gute Kondition.
Diese widersprüchlich scheinenden Charakerzüge sind prägend für den Picard geblieben. Ein Picard hat seinen eigenen Kopf. Er überlegt erst, ob das Kommando wirklich sinnvoll ist, bevor er darauf hört. Blinder Gehorsam ist ihm absolut fremd. Fremden gegenüber ist er reserviert bis sehr misstrauisch, während er innerhalb der eigenen Familie fürsorglich, liebevoll und beschützend auftritt. Eine Trennung von seiner Familie mag er gar nicht, auch wenn er sie zeitweilig verkraftet – vorausgesetzt, man bleibt den größten Teil des Tages beisammen.
Berger Picard – Erziehung und Pflege
Dementsprechend ist der Berger de Picardie kein Hund für Anfänger. Es braucht ein großes Einfühlungsvermögen, dabei Geduld, Nachsicht und Konsequenz, um ihn zu einem Kameraden zu erziehen, der in unserer menschlichen Welt gefahrlos und zufrieden leben kann.
Jedenfalls ist er nicht für Haushalte geeignet, in denen er beispielsweise wegen Berufstätigkeit lange allein ist. Er braucht den Kontakt zu seinen Leuten. Da er ein hohes Maß an körperlicher Auslastung braucht, sollten lange Spaziergänge, Radtouren oder ähnliches an der Tagesordnung sein. Auch als Begleithund für Ausritte macht er eine gute Figur. Darüber hinaus braucht der Berger Picard genügend geistige Auslastung. Intelligenzspiele, Apportierspiele oder Hundesportgruppen sind hier angebracht. Hundesport kann allerdings nur zur allgemeinen Zufriedenheit laufen, wenn er ohne großen Ehrgeiz betrieben wird. Der Picard kann durchaus einmal beschließen, dass der dritte Durchlauf des Parcours überflüssig ist. Und dann bekommt nichts ihn dazu, nochmal zu laufen. In einer kleinen Stadtwohnung ist der Berger Picard eher schlecht aufgehoben – ein Haus mit großem Garten wäre ideal.
Von der reinen Pflege her ist die Haltung des Berger Picard wenig aufwändig. Sein struppiges Fell muss regelmäßig gebürstet werden, ansonsten fallen nur die Standard-Pflegemaßnahmen wie Zahnpflege und regelmäßige Ohren-, Krallen- und Augenkontrollen an. Was die Ernährung angeht, ist er ebenfalls pflegeleicht. Da er ein hohes Energielevel hat, neigt er auch nicht zu Übergewicht.
Obwohl der Genpool relativ klein ist, gelingt es durch gezielte Zucht, die Hunde gesund zu halten. Rassespezifische Erkrankungen sind nicht bekannt.
Verwendung
Heutzutage wird der Berger Picard nicht nur als Hütehund, sondern auch als Rettungshund, Suchhund oder Schutzhund eingesetzt. Als Familienhund eignet er sich, wenn er sowohl körperlich als auch mental ausgelastet wird und nicht zu viel allein bleiben muss.
Zusätzliche Information
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