Harzer Fuchs
2. April 2021Irischer Wolfshund
5. April 2021Holländischer Schäferhund
- Ursprungsland:Niederlande
- Nummern der Rassestandards: 223
- Größe: 60 – 62 cm
- Gewicht: 20 – 30 kg
- Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
Aktiver Hund, bewegte Geschichte
Die Wurzeln der Rasse gehen, gemeinsam mit denen des Belgischen Schäferhundes, auf die südlichen Niederlande des 18. Jahrhunderts zurück. Damals als Begleiter der Schafherden der Bauern eingesetzt, machten sie sich nützlich, um die Schafe von den bewirtschafteten Feldern ihrer Herren fernzuhalten. Der holländischer Schäferhund wurde mitunter aber auch als Wachhund eingesetzt und begleitete die Kühe zum Melken, sodass er sich zu dieser Zeit einen Ruf als besonders vielseitiges Tier aufbaute.
Obwohl der Einsatzbereich weitgehend derselbe blieb, wird der Holländische Schäferhund seit der Trennung Belgiens von den Niederlanden vom Belgischen unterschieden. Anders als in Belgien wurde die Reinzucht des einheimischen Schäferhundes aber wenig gefördert, da für seine Halter allem voran der Nutzen, nicht das Prestige im Vordergrund stand.
Es kam auch zu Versuchen die belgischen und holländischen Schäferhunde zum „Brabanter Schäferhund“ zu vereinen. Der Nationalstolz und die weit vorangeschrittene Etablierung des Belgischen Schäferhunds standen dem aber im Wege. Erst 1960 konnte sich der Holländische Schäferhund als vom FCI anerkannte Rasse durchsetzen, was auch durch seine Differenzierung von der deutschen und belgischen Rasse durch eine Eingrenzung seiner Fellvarianten auf drei gestromte Formen geschah.
Vom Äußerlichen auf den Charakter schließen
Ein Holländischer Schäferhund ist seinem deutschen Artgenossen optisch sehr ähnlich. Die spitzen, aufmerksamen Ohren, der sportliche, gut proportionierte Körper und der keilförmige Kopf sind typische Merkmale, über die ein Holländischer Schäferhund verfügt. Ein ausgewachsener Holländischer Schäferhund erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 62 cm und ein Gewicht von 23 bis 30 kg. Dennoch ist das Erscheinungsbild sehr variabel, da Tiere der Rasse mit langem oder kurzem Fell vorkommen.
Interessanterweise lassen sich die Fellvarianten auch Charakterzügen zuordnen, sodass bei einem Tier mit kurzem Fell eher von einem agilen Wesen, bei Langhaarhunden jedoch von einem verhältnismäßig ruhigen Charakter ausgegeht.
Farblich changiert das gestromte Fell zwischen gold- und silber aber auch blau-grau oder schwarz-weiß. Ähnlich wie beim Deutschen Schäferhund liegt die Lebenserwartung bei etwa 12 bis 15 Jahren, wobei ein Holländischer Schäferhund zumeist eine robuste Gesundheit aufweist und die Rasse keine bekannte Prädisposition zu Erkrankungen hat.
Gehorsam, aber mit Köpfchen
Ein Holländischer Schäferhund ist ebenso wie seine deutschen und belgischen Verwandten, für Intelligenz bekannt. Aus diesem Grund neigt er dazu, eigene Ideen und Muster zu entwickeln, wird er nicht von einer starken Hand geführt. Wen ein Holländischer Schäferhund aber als Autorität anerkennt, dem ist er bereit loyal Gehorsam zu leisten.
Um seiner Lernbereitschaft und Agilität gerecht zu werden, ist seitens seiner Bezugsperson demnach viel Zeit und Aufmerksamkeit gefordert, die einem ein Holländischer Schäferhund aber durch seine dankbare Art vergilt. Was die Pflege betrifft ist die Langhaar- Variante naturgemäß anspruchsvoller, auch hier hält sich jedoch der Aufwand in Grenzen und hinsichtlich der Ernährung sind Tiere dieser Rasse sehr genügsam.
Der robuste Holländische Schäferhund ist also durchaus keine Diva und in der Haltung kostengünstig. Zum Anschaffungspreis von etwa 1000€ für einen reinrassigen Welpen kommen lediglich die üblichen Tierarztkosten für Impfungen und eventuell Kastration/ Sterilisation sowie Futter, der Preis für die Hundeschule und bei der Langhaar- Variante gegebenenfalls Kosten für den Hundefriseur oder Fell-Shampoo.
Immer auf Achse: Kein Hund für die Couch
Obwohl man sich den typischen Herdenhüter nicht unbedingt als permanent aktiven Läufer vorstellt, ist der Holländische Schäferhund nicht mit eher behänden Hirtenhunden zu vergleichen. Dieser Hund braucht Bewegung, gepaart mit kognitiven Aufgaben, um optimal ausgelastet zu sein. Aus diesem Grund eignet er sich ausschließlich für aktive, sportliche Menschen oder, seiner Herkunft entsprechend, in der Viehzucht tätige Menschen und Jäger. Auch als Wachhund macht er sich aufgrund seines Beschützerinstinktes hervorragend, ebenso wie für Menschen, die gerne mit ihrem Tier im Hundesport tätig werden wollen.
Im Allgemeinen ist der Holländische Schäferhund aber kein Hund für unerfahrene Hundebesitzer und man sollte unbedingt gemeinsam mit ihm in die Hundeschule gehen, um das intelligente Energiebündel kompetent führen zu können und von ihm akzeptiert zu werden. Als Familienhund eignet er sich nur bedingt, da er dazu neigt, sich auf einen einzelnen Menschen zu fixieren, generell hat er aber kein Problem mit Kindern oder weiteren Haustieren, wenn er früh genug an diese gewöhnt wird.
Kein Hund für jeden, aber DER Hund für eine starke Hand
Der Holländische Schäferhund ist aufgrund seiner Agilität und Intelligenz nicht einfach zu führen. Er braucht eine starke Hand, viel Aufmerksamkeit und regelmäßige Herausforderung, um ausgeglichen zu sein. Findet er diese Bedingungen aber vor, ist er eine treue, gehorsame und dankbare Seele von einem Hund, die nicht zum Untertan, sondern zum Partner wird. Sowohl in seiner Heimat als auch hierzulande ist diese Hunderasse eine Seltenheit, was ihm beim Gassigehen, Wandern und am Hundesportplatz beeindruckte Blicke einbringt.
Er ist aber nicht kapriziös und gerade durch seine Anspruchslosigkeit in der Pflege, ideal für sportlich aktive Menschen, die einen unkomplizierten Partner suchen und für Menschen, die einen treuen Begleiter ihres Viehs oder bei der Jagd möchten.
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